Die Westalpen waren für Obmann Gerhard Trimmel, Christoph Schneider und Harald Rinner im August 2021 das Ziel einer siebentägigen Gravelbiketour. Dass man von Turin nach Nizza auch in rund drei Tagen fahren kann, ist klar, aber das war auch nicht Ziel des Ausflugs. Viel mehr standen einige ehemalige Militärstraßen und interessante Straßenpässe am Programm. Auch dank relativ stabiler Wetterverhältnisse war jeder dieser sieben Tage ein Highlight für sich. Hier die Bilder vom zweiten Tag.
Colle delle Finestre: Ein Pass der Extraklasse
Mit 1.675 Höhenmetern und fast 19 Kilometern Anstieg (auf der Nordseite), davon rund acht Kilometer auf einer „Naturstraße“, reiht sich der 2.178 Meter hohe Colle delle Finestre in die Premiumkategorie der Alpenpässe ein. Spätestens seit dem auch der Giro d’Italia diese Bergstraße im italienischen Piemont für sich entdeckt hatte, rückte dieser Übergang vermehrt in den Fokus vieler Radfahrer.
Assietta-Kammstraße: Endlos durch’s Hochgebirge
Nach einer kurzen Asphaltabfahrt vom Colle delle Finestre (siehe obiges Bild) wartete das eigentliche Highlight dieser Radetappe. Nämlich die 36 Kilometer lange, ursprünglich für militärische Zwecke angelegte Assietta-Kammstraße. Diese Schotterstraße führt durchgehend auf einer Höhe von 2.000 bis 2.550 Metern durch eine fantastische Berglandschaft. Zum Glück lichteten sich die Wolken zunehmend, denn bei dichten Wolken oder gar Regenwetter hat man auf dieser Kammstraße nichts verloren. Exit-Optionen sind rar und Hütte gibt’s auch nur eine einzige.
Wie am folgenden Bild ersichtlich, ist eine Befahrung der Assietta-Kammstraße auch eine staubige Angelegenheit. Speziell in den vielen Kehren liegt der Staub einige Zentimeter hoch.
Die Assietta-Kammstraße endet im bekannten Wintersportort Sestriere (obiges Bild). Die drei Radler fuhren noch einige Kilometer – natürlich auch offroad – in das rustikale Bergdorf Champlas Seguin, wo dieser fantastische Radtag endete.
Wie zu Beginn erwähnt, war nicht das Ziel möglichst schnell nach Nizza zu kommen oder möglichst viele Tageskilometer zu fahren. So standen am Ende dieses zweiten Tages folgende Zahlen am Tacho: 67 Kilometer, 6 Stunden Fahrzeit und 2.750 Höhenmeter. Und das sollte sich auch an den folgenden Tagen nicht großartig ändern …
Übrigens: Harald Rinner hat nach der Tour – er war auch noch am Mont Ventoux(!) – diesen herrlichen Bericht verfasst. Lesenswert!