Unsere Mühlviertler Radsportfreunde des Radclub Putzleinsdorf veranstalteten Anfang Oktober eine Gedenkausfahrt anlässlich des ersten Todestages ihres ehemaligen Radkollegen Franz Fuchs. Nachdem Franz Fuchs in den vergangenen Jahren bei einigen gemeinsamen Ausfahrten unserer Vereine aktiv dabei gewesen ist (so auch bei dieser …) und man ihn durchaus als einen der Initatoren unserer Vereinskooperation bezeichnen darf, waren auch wir zu dieser Tour eingeladen.

Franz Fuchs während unserer Rennradtage im Mühlviertel 2024.
Fünf Radclub-Mitglieder unseres Vereins reisten am 4. Oktober 2025 zu dieser Gedenkausfahrt nach Putzleinsdorf. Zusammen mit zehn Teilnehmern des RC Putzleinsdorf starteten wir bei kühlen und etwas windigen Wetterverhältnissen zu einer rund 85 Kilometer langen Runde, die uns in den nördlich gelegenen Böhmerwald führen sollte.

Raue Bedingungen
Der Umstand, dass wir während der ganzen 85 Kilometer keine anderen Radfahrer sehen sollten, bedarf eigentlich keiner weiteren Erläuterung. Mit einstelligen Temperaturen war im Vorfeld ohnehin zu rechnen und das wäre bei trockenen Verhältnissen auch akzeptabel gewesen. Jedoch forderte ein ca. 30-minütiger Regenschauer am Weg nach Aigen im Mühlkreis den Durchhaltewillen und die Moral aller Teilnehmer. Bei Temperaturen von ohnehin nur 5,5° Celsius wurde es dabei relativ ungemütlich.


Mehr oder weniger durchnässt – trocken war jedenfalls keiner mehr – wärmten wir uns in einem Gasthaus in Aigen im Mühlkreis bei Tee, Suppen und anderen Speisen wieder einigermaßen auf. Das Wichtigste aber: Die Regenfront zog während unserer Einkehr zum Glück ab und den folgenden Rückweg konnten wir auf zunächst noch feuchten, später sogar trockenen Straßen absolvieren. Ganz fein zu fahren war’s auf den letzten Kilometern, denn da durften wir uns sogar über Sonnenschein freuen.



Andacht am Friedhof
Kurz vor der Rückkehr nach Putzleinsdorf nahmen wir einen kleinen Umweg über Pfarrkirchen im Mühlkreis. Am Ortsfriedhof suchten wir das Grab von Franz Fuchs auf und gedachten unserem verstorbenen Radfreund. Hier kam auch die Witwe von Franz hinzu, die uns, sichtlich bewegt über unser zahlreiches Erscheinen, begrüßte und im Anschluss eine Getränkerunde spendierte.

Alpenpanorama auf der „Platte“
Nachdem es das Wetter mittlerweile wieder gut mit uns meinte, besuchten wir vor unserem Rückweg nach Putzleinsdorf noch die „Platte“. Pfarrkirchen verfügt nämlich über eine durchaus privilegierte Lage, denn mit einer Höhe von 819 Metern überragt es große Teile seines Umlandes. Daher ist es naheliegend, dass es hier auf einer Anhöhe oberhalb des Ortes eine Aussichtswarte gibt – die sogenannten „Platte“.

Aussichtswarten gibt es bekanntlich viele, aber es gibt wohl nur wenige, für die eine solche Bezeichnung treffender ist, als für die Pfarrkirchner Aussichtswarte. Die Fernsicht war nicht perfekt, trotzdem war mit freiem Auge vom Ötscher im Osten, über das Warscheneck und den Hohen Dachstein bis zum Watzmann im Westen ein grandioses Bergpanorama zu sehen. Bei klarem Wetter ist angeblich sogar der Schneeberg ganz im Osten und das Karwendel sowie die Zugspitze im Westen zu erkennen. Erwähnenswert und vermutlich auch einmalig sind die 47 Kirchtürme, die man bei klaren Bedingungen zählen kann. Wir haben das aber nicht überprüft …


In der Bildmitte ist der Dachstein mit seinen Gletschern zu erkennen. Die drei Bergspitzen rechts davon sind der Hohe Dachstein, der Mitterspitz und der Torstein.
Geselliger Abschluss
Nach unserer Rückkehr in Putzleinsdorf folgte ein gemütlicher Ausklang beim Vereinswirten des RC Putzleinsdorf. Nicht nur das Abendessen war exzellent, sondern auch der von Karl Kendler präsentierte Film über die Radwoche auf Mallorca aus dem Jahr 2024. In diesem Jahr waren u.a. einige der Putzleinsdorfer Radsportfreunde dabei – und natürlich auch der verstorbene Franz Fuchs. Somit klang dieser Abend mit schönen Erinnerungen und einigen Anekdoten aus.

Auch auf diesem Weg nochmals ein „Danke“ an Hans Peer und an die Radkollegen aus Putzleinsdorf für die Tourenführung und die allgemeine Organisation des gemeinsamen Tages.