Durch den abenteuerlichen Nord-Apennin

Ein Reisebericht von unserem Obmann Gerhard Trimmel.

„Zuerst schau ich, dass ich es ins Ziel schaffe und dann überlege ich mir, wie ich heimkomme!“ So antwortete ich auf die mir öfters gestellte Frage, wie ich denn nach dem Three Peaks Bike Race 2022 vom Ziel in Nizza wieder ins heimatliche Mostviertel zurückkommen würde. Nach der nächtlichen Zielankunft in Nizza, startete ich am nächsten Tag zur Heimreise. Per Rad natürlich, denn eine knappe Woche Urlaub stand ja noch zur Verfügung.

Die Planung der einzelnen Etappen erfolgte somit erst am jeweiligen Abend davor. Eine interessante Tour wurde es trotzdem: Zuerst radelte ich durch Monaco, in Italien folgten sehenswerte Bergdörfer, denn die Tour führte mich praktisch parallel zur Küstenlinie durch den nördlichen bzw. ligurischen Apennin bis auf Höhe von Genua. Weiter ging es über Brescia zum Gardasee und nach Trient.

Nachfolgend einige Bilder der Heimreise:

Sightseeing in Nizza

Eine Runde durch Monaco

… und natürlich auch über die Formel 1-Strecke. Fahrradfahrer sind hier aber eher ein Störfaktor für die Automobilisten in ihren PS-starken Luxuskarossen.

Durch den Apennin

Die folgenden Bilder sind nur ca. zwei Stunden später entstanden und das Gegenteil vom mondänen Monte Carlo. Kurz nach der Grenze zu Italien in Ventimiglia führt ein Tal nach Norden ins Landesinnere. Und hier folgt wenig später das pittoreske Dolceaqua. Ein sehenswertes Dorf mit hoher Lokaldichte und bestem Essen!

Neuer Tag, neues Dorf: Nämlich Apricale …

Die zahlreichen Bergstraßen des ligurischen Apennins führen oftmals auf ca. 1.400 Meter Höhe, viele Kurven inklusive, die Straßen sind meistens eher schmal und teilweise derartig abgelegen, dass es fast schon abenteuerlich ist. Wie hier am Monte Ceppo auf knapp 1.450 Metern. Für wen hier die Verkehrstafeln stehen, bleibt ein Rätsel.

Nächster Anstieg, ein ähnliches Bild am 1.387 Meter hohen Passo della Teglia:

In der Nähe von Albenga traf ich zufällig Hannah, eine Teilnehmerin des Three Peaks, der ich auch während des Rennens einige Male begegnete. Auch sie war mit dem Rad unterwegs, denn sie hängte mit ihrem Lebensgefährten noch einen Radurlaub in Italien an.

Entlang der spektakulären Steilküste am Capo Noli:

Wenig später in Noli, einem netten Urlaubsort:

Eine der größeren Städte an der Riviera ist Savona:

Alpicella im Anstieg auf den 1.287 Meter hohen Monte Beigua, von dessen freien Flächen im Bereich der Passhöhe man wunderbar auf das Meer und auf die Küste blicken kann.

Eine der schönsten Passstraßen des ligurischen Apennins ist der Passo del Faiallo (1.061 m). Die Straße führt am höchsten Punkt einige Kilometer ohne nennenswerter Steigung an den Berghängen entlang. Der Straßenverlauf ist am folgenden Foto im rechten Bildbereich erkennbar.

… während man in Richtung Meer nach Genua und auf dessen Hafen blickt.

Bei der kurzfristigen Tourenplanung am Smartphone kann man auch etwas übersehen. Wie hier im Bereich des „Botanico di Pratorondanino“, wo nach einer Auffahrt auf Asphalt ein ca. fünf Kilometer langer Schotterabschnitt folgte. Das Ganze bei ca. 35° C, weshalb die einzigen zwei Autofahrer, die hier noch unterwegs waren, ihre Hilfe anboten und nachfragten, ob denn eh alles OK sei …

Wo der Apennin schön langsam in die Po-Ebene übergeht: Hier die Ortschaft Gavi.

Wie am folgenden Bild zu sehen ist, wird an den Ausläufern des Apennins oftmals Weinanbau betrieben. Hier in Monterotondo.

Von Brescia über den Gardasee nach Trient

Am Abend des Vortages nahm ich in Tortona den Zug nach Brescia, denn Radfahren durch die Po-Ebene bei rund 30° C und mit meistens viel Verkehr ist wenig prickelnd. Somit ging die Heimreise am nächsten Morgen mit Sightseeing in Brescia weiter.

Der Gardasee ist immer und überall schön. Hier in Maderno:

Am Ostufer ging’s über Torri del Benacco nach Torbole.

Etappenziel war die sehenswerte Stadt Trient.

Trient war gleichzeitig auch das Ende der Radtour. Den restlichen Heimweg absolvierte ich am nächsten Tag per Zug über Bozen und Salzburg, denn irgendwann geht jeder Urlaub zu Ende.

Falls du es überlesen hast: Ja, das war die Heimreise; die Anreise nach Nizza gibt’s hier …